Viele waren gekommen zum Festakt anlässlich des zehnjährigen Bestehen der Höchberger Tafel: viele ehemalige und noch mehr aktive Helfer und Unterstützer der Tafel. Rund 80 Personen freuten sich, dass ihre Arbeit auch von offizieller Seite anerkannt wird.
Bürgermeister Peter Stichler beschrieb die Aufgabe der Tafel als weit mehr, als die günstige Abgabe von Lebensmitteln an Bedürftige. „Für sie alle ist die Höchberger Tafel ein Fixpunkt in schwierigen Lebensphasen geworden.“ Das Prinzig ist einfachen: Mangel und Überfluss werden zusammengebracht. Die freiwilligen Helfer spenden ihre Zeit, die Lebensmittelgeschäfte oder Discounter überschüssige Lebensmittel.
Bei der Höchberger Tafel aber finden Menschen nicht nur Lebensmittel, sondern auch sozialen Kontakt. „Das TafelPrinzip beruht auf praktiziertem Bürgersinn“, freute sich Stichler und dass das „ehrenamtliche Engagement ein Plus für jede Gemeinde ist“. Er dankte allen Freiwilligen, aber auch den Spendern.
Die Vorsitzende Magda Roßbach erinnerte sich noch genau an die Anfänge. Als man vor zehn Jahren anfing, gab es noch keine klimatisierten Transporter. Alle Lebensmittelspenden wurden von den Tafelmitgliedern in Privatautos transportiert und in einer ehemaligen Holzbaracke zwischengelagert, bevor sie in den Räumlichkeiten am Hexenbruch an die Bedürftigen abgegeben werden konnten. Heute habe man zwei klimatisierte Transporter und seit 2011 auch ein in der Nähe der Ausgabestelle befindliches Lager mit Kühlzelle, so dass man auch größere Spenden einlagern kann, bevor sie ausgegeben werden. Dies mache die Arbeit viel einfacher, denn die Tafeln sind mittlerweile untereinander besser vernetzt und tauschen auch in ihren Zentrallagern, zum Beispiel in Schweinfurt oder Roth Waren aus.
Nicht geändert, so Roßbach, habe sich der Einsatz der Menschen. Teilweise seien es Helfer der ersten Stunde, die heute noch aktiv sind. Exemplarisch wurden fünf Personen von der Gemeinde ausgezeichnet, die als „Leuchttürme“ für die Höchberger Tafel aktiv sind. Eine Ehrung ging an Joachim Schlembach, Gründungsmitglied und seit 2010 stellvertretender Vorsitzender. Er organisierte mehrfach die „Tafelläufe“, um auch an Bargeld für die gute Sache zu kommen, und kümmert sich um den Fuhrpark. Mit Gerhard Gimple wurde ein Mann geehrt, der sich seit 2005 für die Gestaltung der Homepage einsetzte und durch seine guten Kontakte für viele Spenden sorgte. Ruth Dunkel führt seit vielen Jahren die Kasse des Vereins und ist als Teamleiterin der Lebensmittelausgabe ständig in Kontakt mit Helfern und Kunden. Außerdem führt sie die Mitgliederliste der Tafel. Mit Jill Schwab wurde eine Frau geehrt, die zeigt, dass die Höchberger Tafel nicht nur für Höchberg aktiv ist, sondern für den ganzen westlichen Landkreis. Schwab kommt aus Eisingen und hält der Tafel die Treue.
Die letzte Auszeichnung überreichte Bürgermeister Stichler an Magda Roßbach, die als Vorsitzende neben ihren vielen anderen ehrenamtlichen Aktivitäten in der Gemeinde diese Aufgabe mit ihrem ganzen Herzblut ausfüllt.
Autor: Matthias Ernst
Quelle: mainpost.de